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Das Motto des Internationalen Festivals für urbane Erkundungen 2015, wurde angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise von der Realität eingeholt und steht nun auf dem Prüfstand der gelebten Solidarität. Die diesjährige urbanize! Festivalzentrale in einem Gründerzeitbau in Wien Mitte ist als leerstehendes Verwaltungsgebäude und zukünftiger Sitz der Universität für angewandte Kunst mitten im Festivalaufbau zur Not-Unterkunft für eine Vielzahl von Menschen aus Syrien und Afghanistan mutiert. Umso mehr wird die 6. Ausgabe des von dérive veranstalteten Festivals von 2. bis 11. Oktober die Theorie zur Praxis machen.

Im Jubiläumsjahr von dérive – die Zeitschrift für Stadtforschung startete gerade ins 15. Jahr – bietet der erstmals auf einer Fläche von rund 1.000 m2 installierte „Cooperative Playground“ ein ideales Betätigungsfeld. Neben dem 10 Tage laufenden umfangreichen Veranstaltungs-Programm mit internationalen Vortragenden aus Wissenschaft, Kunst und Stadtaktivismus, werden 150 nationale und internationale TeilnehmerInnen in diesem Labor für Kunst und Stadttheorie mit 50 verschiedenen Projekten solidarische Praxis in die Tat umsetzen. Das Spektrum reicht von der vergnüglichen interaktiven Ausstellung über die DIY-Werkstatt bis zur täglich erscheinenden Festivalzeitung, die den laufenden Diskurs in Echtzeit begleitet.

Speziell für die BewohnerInnen der Notunterkunft werden Schnittstellen der Beteiligung und dringend benötigte Infrastruktur geschaffen. Spielräume für Kinder designen, Aufenthaltsbereiche entwerfen und Möblierungen bauen, Innenhöfe zu Freiräumen machen, Workshops für Jugendliche anbieten, Filmabende veranstalten, u.v.m. Gemeinsam mit BesucherInnen, Gästen, Rotem Kreuz und den BewohnerInnen vor Ort erforscht das urbanize! Festival die »Kunst der Kooperation«: Mitmachen willkommen – Join us!

urbanize  Interntionales Festival für urbane Erkundungen 2015

Wie geht »Zusammen« eigentlich?

So lautet eine der zentralen Fragen des urbanize! Festivals 2015, das sich der Erkundung von Perspektiven eines kooperativen Urbanismus widmet: Wie entstehen kooperative Räume für Innovation und gesellschaftlichen Wandel? Was bedeutet eine kooperative Gesellschaft für die Organisation von Stadt, für das Verhältnis von Stadtpolitik und BewohnerInnen, für Stadtentwicklung und Planungsverfahren? Welche kooperativen Modelle bestehen bereits, welche neuen sozialen Werkzeuge brauchen wir?

Cooperative Playground

urbanize! 2015 will mit Theorie, Best-Practice und Experimentierräumen kooperative Ideen auf ihre Brauchbarkeit für die Stadt der Zukunft prüfen – durch kritisches Hinterfragen ebenso wie durch praktische Erprobung. Vorträge, Workshops, Stadterkundungen, Filme, Ausstellung und künstlerische Interventionen diskutieren theoretische Ansätze, präsentieren bestehende Alternativen, machen kooperative Handlungsmodelle praktisch erfahrbar und eröffnen Raum für neue Allianzen: Das Festival verwandelt sich für 10 Tage in einen Cooperative Playground, ein spielerisches Lern- und Experimentierfeld, angesiedelt zwischen sozialem Labor, Werkstatt und Ausstellung. Rund 150 lokale und internationale TeilnehmerInnen erproben hier mit Flüchtlingen vor Ort und dem urbanize!-Publikum die »Kunst der Kooperation«. Die Erkenntnisse des Festival-Labors werden dokumentiert, um Erfahrungen zu teilen, kooperatives Handeln zu stimulieren und notwendigen gesellschaftlichen Wandel ein kleines Stück weiter voran zu bringen.

urbanize!-Rahmenprogramm & Stadt als Œuvre

Das urbanize!-Rahmenprogramm erkundet mit Workshops zu gemeinschaftlichen Wohnformen und Konsens-Demokratie, Exkursionen zu Mobilität und Urban Farming, Diskussionen zu solidarischem Wirtschaften, Commons und Sharing-Initiativen, Filme und künstlerische Interventionen eine in vielen Städten dieser Welt aufblühende kooperative Praxis, geprägt von Eigeninitiative, Zusammenarbeit, dem Wunsch nach gesellschaftlichem Wandel und Mitsprache in der Stadtentwicklung. Denn während sich das Wettbewerbskarussell immer schneller dreht und der Konkurrenzdruck zwischen Individuen, Unternehmen, Institutionen und Städten steigt, intensiviert sich auch die Suche nach neuen Formen des Miteinanders: Egal ob Recht-auf-Stadt-Netzwerke, Post-Wachstums-Bewegung, Urban Commons, Gemeinwohl-Ökonomie, Open Data- oder Sharing-Initiativen – sie alle setzen auf das Zusammenwirken einzelner zum Wohle vieler. Zentrum dieser Entwicklungen ist der urbane Raum, der sich schon in seiner Grundkonzeption als Œuvre (Henri Lefebvre), als kooperatives Werk aller StadtbewohnerInnen, begreifen lässt: Nirgends sonst trifft so viel geballtes Wissen aufeinander, findet sich eine schier grenzenlose Zahl an Denk- und Lebensmodellen. urbanize! 2015 lässt Theorie praktisch werden: Im Diskutieren und Aufzeigen von möglichen neuen Wegen des Miteinanders für die urbane Gesellschaft und im Erproben von gelebter praktischer Solidarität mit den Flüchtlingen vor Ort. Join us!

Programm-Highlights, Themen
AUSSTELLUNG: Der ‚Salon Publich Hapiness’ zeigt den Beteiligungsprozess ‘Planbude’ rund um die Hamburger Esso-Häuser; ‚Murmelcomics’ malen gemeinsam mit den Festival-BesucherInnen ein Stadt-Comic an die Wand und das Designer-Team YallaYalla zeigt die ‚Bank of Failed Ideas’.
INTERAKTIV: Am Wahltag schickt der ‚Personal Adventure Automat‘ BesucherInnen auf eine interaktive Exkursion durch die Stadt. Ausprobieren kann man Spielgeräte, die nur miteinander funktionieren oder Fitnessgeräte die gemeinsam Musik machen ….
VORTRAG: ‘Kooperative Stadtentwicklung’ stellt selbstorganisierte Bau- und Stadtentwicklungsprojekte aus Hamburg, Zürich und Linz vor; ‘Lernen von Barcelona‘ zeigt Re-Demokratisierungsmodelle am Beispiel Madrid, mit VertreterInnen der neu gewählten AHORA- Bewegung, die aus einer Initiative gegen Zwangsräumung entstanden ist; bei ‚Share Economy’ und ‚Selbst-Organisation von Betrieben‘ wird aus der Praxis berichtet; ‘Henrik Lebuhn, Berlin, klopft mit ‘Urban Citizenship’, die Möglichkeiten der politischen Teilhabe für alle StadtbewohnerInnen ab.
FILME u.a. in Kooperation mit dem Filmcasino zur Immobilien-Situation in Spanien und GB, Urban Farming
WORKSHOP&EXKURSION: Hotel Obscura lädt in Magdas Hotel zur Live-Art-Performance, Fahrradtouren führen zu Green Urban Commons, Fußtouren durch die Durchhäuser des 3. Bezirks, in der Zentrale wird mit Sieb gedruckt und in der Nähwerkstatt von Socialdress geht’s um Globalisierung und Ernährung.
SCHNITTSTELLE FLÜCHTLINGE ‘Displaced. Refugees and the city‘, die Projektwoche mit StudentInnen der TU, Asylsuchenden und VermittlerInnenn zum Thema ‘Stadtraum und Flucht’ endet mit einer Abendveranstaltung mit Diskurs und gemeinsamem Kochen. ‚Work hard, play harder’ baut Spielraum für Kinder.

urbanize! Internationales Festival für urbane Erkundungen wurde von dérive – Verein für Stadtforschung 2010 in Wien gegründet, um einen umfangreichen Wissensaustausch, vielfältige Blickwinkel und konzentriertes Denken zu aktuellen Fragen des Städtischen anzuregen. Das Festival verbindet unter der Leitung von Elke Rauth und Christoph Laimer jährlich für 10 Tage eine breite Palette an Disziplinen und AkteurInnen aus Wissenschaft, Kunst und Zivilgesellschaft in ihrer theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit der Stadt als Kunst-, Forschungs- und Lebensraum.

dérive – Verein für Stadtforschung mit Sitz in Wien versteht sich als internationale Urbanismus-Plattform an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Aktivismus. Ziel des Vereins ist die Vermittlung von gesellschaftsrelevanten Fragestellungen zum urbanen Raum mit Mitteln und Methoden von Wissenschaft und Kunst. Der Verein gibt seit 2000 die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift dérive heraus, produziert ein monatliches Radioformat zum urbanen Raum und ist Veranstalter des urbanize! Festivals.

urbanize  Interntionales Festival für urbane Erkundungen 2015

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