‘Die innere Sicherheit’ hieß es im Jahr 2000 bei Christian Petzold, als er sich in seinem preisgekrönten Spielfilm auf die Fährte eines in die Jahre gekommenen deutschen Terroristenpaares machte und damals schon mit der Mehrdeutigkeit des Titels spielte. Das neue dérive zum Thema safe city wirft einen urbanen Fokus auf das Thema:
‘Der Begriff der Sicherheit hat auf seinem Weg zum politischen und medialen Top-Thema einen fundamentalen Bedeutungswandel durchlaufen, an den zahlreiche Fragen geknüpft sind: Warum wird das Thema Sicherheit nur mehr im Zusammenhang von Kriminalität und Terrorismus diskutiert? Was ist mit gesicherter Wohnraumversorgung oder Arbeitsplatzsicherheit? Warum werden BettlerInnen oder Wohnungslose, die selber völlig schutzlos sind, als Bedrohung wahrgenommen? Warum ist das “subjektive Sicherheitsempfinden” politisch so mächtig, obwohl es Gefahren nur selten realistisch einschätzt? Welche Alternativen gibt es zu Überwachung und Kontrolle? Was verspricht die “Offene Stadt”? Was ist unter “urbaner Kompetenz” zu verstehen? Wie war das noch mal mit “Freiheit”? Und was hat das alles mit der Stadt zu tun? Diesen und vielen anderen Fragen widmet sich die aktuelle derive Safe City auf 72 Seiten plus einer neuen Folge von Manfred Russos Serie zur Geschichte der Urbanität, diesmal zu Henri Lefebvre, einem Kunstinsert von Martin Osterider und zahlreichen Besprechungen.’
dérive °57. Oktober 2014. safe city. Zeitschrift für Stadtforschung
Die innere Sicherheit. Christian Petzold wikipedia
Der fliegende Holländer. Interview mit Christian Petzold. Texte zur Kunst
Leben nach dem Terror. Rezension Die ZEIT