Regionale Baukultur & kontextuelle Architektur. Wer könnte darüber besser berichten als Gion Caminada, der auf Einladung von Orte im September nach Krems zum Vortrag kommt.

Caminada hat in Graubünden gezeigt, wie sich neue Architektur sensibel in die traditionelle Baukultur einfügen kann. Er wird über kontextuelles Bauen berichten und seine vorbildlichen Bauten zeigen. In der Wachau gibt’s ja genügend parallele Herausforderungen – anregende Diskussionen dürfen also erwartet werden.

Gion A. Caminada ist in Vrin im Val Lumnezia (Graubünden) aufgewachsen, machte dort eine Schreiner-Lehre, studierte dann Architektur und lehrt heute als ordentlicher Professor für Architektur und Entwurf an der ETH Zürich. Das Alpendorf Vrin hat er maßgeblich mitgeprägt, Vrin ist alpenweit zu einem Modell für die Dorfentwicklung geworden. Caminada lebt und arbeitet immer noch dort und ist mittlerweile weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt und geschätzt.
Als Vermittler der Baukultur hat er in Vrin und an anderen Orten Toleranz wie Verständnis in der Bevölkerung befördert. Als Lehrender konzentriert er sich darauf, alternative Ansätze für das Bauen am Land herauszuarbeiten. Als Architekt übernimmt Caminada unter anderem die “einheimische” Typologie und Bauweise, wie etwa jene des Strickbaus und verleiht ihr zeitgenössischen Ausdruck von großer Schönheit und Funktionalität. Als Planer legt er bei der Entwicklung seiner Projekte akribisch Konzentration auf eine ganzheitliche Umfeld- und Funktionsanalyse.

ORTE lädt Gion A. Caminada zu einem Vortrag nach Krems ein, um seine unvergleichbaren Leistungen vorzustellen, und um einen Beitrag zu leisten, der zeigt, wie kontextuelle Architektur aussehen und das Aufgreifen von ortsüblicher, traditioneller Bauweise so weiterentwickelt werden kann, dass sich neue Architektur sensibel in die Kulturlandschaft einer Region einfügt.
Vortrag: Gion A. Caminada. Orte Schaffen.
ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich.
9. September 2021, 19:00, Krems Schulzentrum
Abb.: © Lucia Degonda, Martin Wittwer