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Iris Andraschek, Die Stunde Null, MMKK 2018

Über Jahrtausende wurde das Wissen über die Herstellung der traditionelle Aleppo-Seife bewahrt. Dann wurde Aleppo zerstört. Iris Andraschek fragt nach den Auswirkungen von Flucht und Verteibung und zeigt die Ergebnisse nun in ihrem Projekt Sapun Ghar (Lorbeerölseife) im Rahmen der 16. Istanbul Biennale.

Als die Künstlerin 2015 während einer Residence in Istanbul auf diese Seifen stieß, fragte sie nach den Umständen der Produktion angesichts der Zerstörung Aleppos und der Flucht der Menschen aus diesem Gebiet. Die Recherche brachte sie nach Gaziantep, wo syrische Aleppo-Seifenhersteller eine Fabrik bezogen hatten. Das Projekt umfasst Videos, Fotografien, Zeichnungen über die Umstände der aktuellen Seifenproduktion sowie der Lorbeerernte und Lorbeerölproduktion in Antakya. Es verhandelt universale Themen: Regionen mit einer ähnlichen Flora werden durch die Grenzziehung der Nationalstaaten getrennt. Die daraus entstehenden Konflikte gefährden neben historischen Monumenten auch immaterielles Kulturerbe wie die Erzeugung der Aleppo-Seife.

Nun wird das Projekt, dessen Vorstufe bereits im MMK in Kärnten gezeigt worden war,  in Istanbul – dem Ort, an dem die Idee entstand – in zwei Teilen ausgestellt. Im Österreichischen Kulturforum liegt der Fokus auf der Präsentation von Zeichnungen und Fotografien, während der historische Raum im Büyük Valide Han mit einer Seifen-Installation und Videoarbeiten bespielt wird.

Am 15. und 16. Oktober ist die Künstlerin persönlich vorort.

Sapun Ghar – Iris Andraschek

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