Den in diesem Jahr zum 36. Mal vergebenen Otto Mauer Preis erhält der Architekt Andreas Fogarasi. Prämiert wird das gesamte bisherige Werk einer Künstlerin oder eines Künstlers unter 40 Jahren.
„Andreas Fogarasi greift in seinen Arbeiten auf diverse Medien, wie Fotografie, Video, Skulptur und typografische Elemente zurück. Seine multimedialen Installationen weisen dabei einen starken Bezug zur Architektur bzw. zum Design des öffentlichen Raumes auf. Im kunsthistorischen Kontext stellt sein Werk eine spezielle Position in der Skulpturenentwicklung dar, hinterfragt er darin doch immer wieder die Tradition der Formensprache in der Geschichte der Skulptur. Der Umgang mit Raum bei der Werkinszenierung spielt dabei eine besondere Rolle.
Seine Werke zeugen von einer besonderen Aufmerksamkeit für Materialien, bzw. von einem äußerst subtilen Umgang mit diesen. Formal treten Materialität und Information aber immer in eine gleichberechtigte Beziehung zueinander.
Die Jury würdigt vor allem die reflektierte gesellschaftskritische Ausrichtung seiner multimedialen Werke und Installationen. Diese ist dabei immer gepaart mit einem besonderen Gespür für ästhetische Form und Ausführung. Fogarasis Œuvre lässt eine durchwegs analytische Herangehensweise erkennen. Der Künstler recherchiert präzise, setzt sich mit historischen, gesellschaftspolitischen Parametern auseinander und transformiert dokumentarisches Material in eine künstlerische Form, die zu überzeugen weiß. Ein besonderes Augenmerk legt der Künstler auf die Beschäftigung mit nicht-westeuropäischen Kontexten, wie der Türkei bzw. die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte ehemals kommunistisch regierter Länder wie Ungarn oder Russland.
Der Otto Mauer Preis 2016 wird somit einem Künstler verliehen, der es versteht, einen kritischen Blick auf die Gesellschaft in hochästhetischen, formal ausgereiften Arbeiten zu bündeln.”
(Auszug aus der Jurybegründung)
Otto Mauer Preis Presseinfo
Andreas Fogarasi, Porträt, Foto: Guillermo Mendo
Courtesy Georg Kargl Fine Arts, Wien
Foto: Andreas Fogarasi, Panorama (The Right of View), 2010
Aussenrauminstallation im Rahmen von „My City“, ein Projekt im Kunst im öffentlichen Raum, Istanbul
Courtesy Georg Kargl Fine Arts, Wien
Andreas Fogarasi, Kultur und Freizeit, 2007, Videoinstallation
Beitrag für den ungarischen Länderpavillon auf der 52. Biennale di Venezia mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.
Foto: Tihanyi Bakos Fotóstúdió
Courtesy Georg Kargl Fine Arts, Wien