Mit Alfredo Barsuglia. Für seine Einzelausstellung im MAK entwickelt der in Graz geborenen Künstler eine komplexe architektonische Installation. Und jeden Dienstagabend wird das Cabinet vom Künstler und fünf weiteren Personen zum Abendessen genutzt: Frist come, first served! In für seine Arbeit charakteristischer Weise verknüpft Barsuglia im Cabinet Elemente des Gewohnten mit dem Unerwarteten und lotet die Grenzzonen und Übergänge zwischen Öffentlichkeit und Privatheit aus.
Der Begriff „Cabinet” bezeichnet einen kleinen Raum, der im 18. Jahrhundert durch die neu wahrgenommenen Anforderungen an die Privatsphäre im Kontext der standardisierten Repräsentationsräume in der französischen Barockarchitektur geprägt wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft zum privaten Schlafzimmer gelegen, galt das „Cabinet” als intimer Raum, der dem offiziellen Protokoll entsprechend nicht von BesucherInnen betreten werden durfte.
Wie ein Regisseur inszeniert Barsuglia das räumliche und gedankliche Eindringen in die Privatsphäre eines fiktionalen Bewohners, vielleicht des Künstlers selbst, indem die BesucherInnen anhand gezielt gesetzter Ein- und Ausblicke durch eine vielschichtig verwobene Narration geleitet werden, die durch ihre individuellen Assoziationen immer wieder neu erzählt wird. (Pressetext)
Kuratorin: Marlies Wirth
Ausstellungsdauer: 4.3. – 10.5.2015
ALFREDO BARSUGLIA. CABINET
MAK Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst
Alfredo Barsuglia Projektraum Viktor Bucher