
Endlich mal eine, die zur Tat schreitet. Und zum Preßlufthammer greift. Österreich ist im Europavergleich (trauriger) Spitzenreiter beim Thema Versiegelung. Davon entfällt ein großer Teil auf Verkehrsflächen und Parkplätze. Unter Anleitung der Künstlerin Folke Köbberling haben Freiwillige die Möglichkeit, mit Hammer und Meißel der Widerspenstigkeit des Materials Asphalt die eigene Muskelkraft entgegenzusetzen.

Im Rahmen ihrer temporären Arbeit für die BOKU Lasting Signs of Jubilee entsiegelt Folke Köbberling als künstlerische Aktion einen asphaltierten Parkplatz in unmittelbarer Nähe des BOKU-Campus. Gemeinsam wird der Asphalt in kleinste Teile zerlegt, um den Kraftakt der Entsiegelung und die Widerstandsfähigkeit des Materials, hautnah mitzuerleben. Mit einfachem Werkzeug ausgestattet, bekommen die Besucher*innen die Möglichkeit, Teil der skulpturalen Erfahrung zur Rückeroberung einer versiegelten Fläche zu werden. Schicht um Schicht wird abgetragen, bis man auf den ursprünglichen Untergrund stößt.
Da dem üblichen, straßentüchtigen Asphaltaufbau mit reiner Muskelkraft und archaischen Werkzeugen allein nicht beizukommen ist, unterstützen Stadt Wien und die Bezirksvorstehung 18 das Vorhaben und vervollständigen die Entsiegelung im Anschluss an die Performance mit Maschinenkraft. Die freigelegte Fläche wird in der Folge durch die BOKU mit blühenden Gewächsen bepflanzt.
Entsiegelungs-Performance mit Folke Köbberling an der BOKU Wien
Folke Köbberling
Foto: Ernesto Uhlmann, Kurt Mundahl