Ein Kunstprojekt von Iris Andraschek. Parallel zur Ausstellung im museumkrems ‘Wo sind sie geblieben? Die Frauen von Krems’ werden über 100 symbolische Teppiche auf Kremser Straßen und Plätzen an das Schicksal verfolgter, vertriebener und ermordeter Kremser Jüdinnen erinnern.

Ich bin hier heißt das Kunstprojekt von Iris Andraschek, mit dem sie sich auf Spurensuche jüdischer Frauen in Krems begibt. Während des Nationalsozialismus hat das Schicksal der Jüdinnen zur Vertreibung und Ermordung geführt. Die Historikerin Edith Blaschitz hat auf Basis der Forschungen von Friedrich Polleroß, Doris Steiner, Robert Streibel und eigenen Recherchen bisher die Lebensdaten und Wohnorte von mehr als hundert Kremser Jüdinnen recherchiert.

Weitgehend unbekannt sind die Biografien der Vertriebenen. Durch das Aufbringen von Farbe mit Hilfe handgefertigter Schablonen werden Teppiche angebracht, die den Frauen symbolisch ihren Platz in Krems zurückgeben. Sie entheben diese Frauen der Anonymität, benennen sie, stellen die Verbindung zur Geschichte her und geben ihnen zumindest für einen Zeitraum ihren Ort zurück – die symbolischen Teppiche sind Träger biografischer Informationen, von Namen und Tätigkeiten der Frauen. Die Farbe wird sich wieder je nach Witterung auflösen – damit wird der Kontext zur Vergänglichkeit aufgezeigt.
Abb. Stadt Krems