Vordergründige Einfachheit gepaart mit großer Ausdrucksstärke, wahrhaftig, authentisch, so ließe sich das Werk des Kärntner Malers beschreiben. Werner Berg war einer der ersten Künstler, die in selbsterwählter Isolation die Besinnung auf das Einfache propagierte und selbst kompromisslos vorlebten. Nach seinen Studien der Rechtswissenschaften und der Malerei in München und Wien zog er sich als Bauer mit seiner Familie auf den hochgelegenen Rutarhof im Südosten Kärntens zurück. Der entlegene Bergbauernhof hoch über der Drau wurde fortan zum Schauplatz einer ungewöhnlichen Einheit von Kunst und Lebenspraxis. Bis zu seinem Tode 1981 arbeitete der Künstler unter zeitweisen prekären Verhältnissen als Bauer und Maler.
In der österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts war er ein Außenseiter. Zentrales Thema seines singuläres Werkes sind Landschaft und Menschen seiner Wahlheimat Unterkärnten – beobachtet mit der Distanz des Fremden und der Intensität des Liebenden. Dem Land Kärnten ist mit seinem Werk ein einzigartiges Dokument entstanden. Von hoher künstlerischer Qualität gibt es zugleich Zeugnis vom Leben in einer vorindustriellen Kultur, der sich der Künstler fortwährend aussetzte und die heute Vergangenheit ist.
Werner Berg in Bayern. Ausstellung. Landkreisgalerie Schloss Neuburg. 20.6.- 2.8.2020
Werner Berg Museum. Bleiburg