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Im 19. Jahrhundert angelegt, unter den Nazis geschändet, fristete der Alte Jüdische Friedhof in St. Pölten jahrzehntelang ein Dasein im Verborgenen.

Nun hat dank der Initiative zweier engagierter Historiker die sensible Neugestaltung durch Anna Artaker den hier Bestatteten ihre Namen, der Geschichte ihre Bedeutung und den Nachkommen einen Erinnerungsort zurückgegeben.

116 Glasplatten, auf denen Namen und Biographisches zu lesen sind, geben dem Friedhof, dessen Grabsteine in der Zeit des Nationalsozialismus zerstört und entwendet worden waren, Fassung und Transparenz.

Die schlichte und präzise Gestaltung markiert einen Ort des Gedenkens und macht die jüdische Geschichte St. Pöltens sichtbar. Die feierliche Eröffnung fand im September 2024 im Rahmen eines Nachkommentreffens vertriebener St. Pöltner Jüdinnen und Juden statt.

Am 21. Oktober findet ein Vortragsabend mit anschließender Gesprächsrunde zu den Hintergründen der geschichte und Gestaltung statt. Die Künstlerin Anna Artaker und die beiden Initiatoren des Projekts, Christoph Lind vom Institut für jüdische Geschichte Österreichs und Georg Traska von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften werden fabei sein.

Ebenso Raphael Einetter vom Jüdischen Museum Hohenems, Wolfgang Gasser vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, dann noch der Stadtarchäologe von St. Pölten Ronald Risy und Heinz G. Schratt vom Komitee zur Erhaltung des jüdischen Friedhofs Klosterneuburg. Moderation, gewohnt gekonnt, durch Anna Soucek.

Von ewigem Andenken und einem Kindergarten – St. Pöltens alter jüdischer Friedhof
INVENTOUR: Vortrag – Gespräch – Diskussion

Ein Projekt der Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich KOERNOE Projekt

Fotos: Joanna Pianka

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