Die italienisch-peruanische Architektin Marta Maccaglia hat soeben den erstmals vergebenen divia award für ihr Engagement im peruanischen Bildungsbau erhalten.

2022 war Maccaglia bereits auf der Shortlist des Mies Crown Hall Americas Prize, zahlreiche weitere Auszeichnungen würdigen bereits ihre nachhaltige Arbeit. Ausgebildet an der Sapienza Università di Roma, setzt seit 2011 architektonische Kooperationsprojekte im Bildungsbereich in ihrer Wahlheimat Peru um.Als die Architektin frisch von der Universität im Rahmen eines Austauschprogramms in den peruanischen Dschungel reiste, wollte sie ursprünglich dort als Lehrerin arbeiten. Vor Ort fand sie jedoch eine baufällige Kindertagesstätte. Sie beschloss, zu bleiben und das Gebäude mit einer lokalen NGO wieder aufzubauen.
Es ist passend, dass die gemeinnützige Organisation die Marta Maccaglia später gründete, Asociación Semillas heißt, was “Samen” bedeutet. Die Organisation mit Sitz in der peruanischen Hauptstadt Lima sowie den Regionen Junín und Cajamarca, arbeiten heute mit ihren Mitglieder daran, den Zugang zu Bildung und öffentlicher Infrastruktur an Orten zu fördern, wo dies keineswegs selbstverständlich ist.“Für mich ist Bildung das wichtigste Instrument für Freiheit. Wenn wir eine bessere Gesellschaft wollen, brauchen wir eine gebildete Bevölkerung. Architektur kann hier einen Unterschied machen – Architecture is social”, sagt Marta Maccaglia.

Der internationale, biennal vergebene Award hat zum Ziel, die Sichtbarkeit von Frauen in der Architekturbranche zu fördern. Er ist der Diversität in der Architektur geschuldet und kann zukünftig auch anderen wenig anerkannten Gruppen gewidmet sein.
Eine hochkarätige Jury — Sol Camacho, Odile Decq, Rahul Mehrotra und Martha Thorne — wählte fünf Finalistinnen unter 27 Nominierten von allen sechs Kontinenten aus: Tosin Oshinowo (Nigeria), May al-Ibrashy (Ägypten), Marta Maccaglia (Peru), Noella Nibakuze (Ruanda) sowie Katherine Clarke und Liza Fior (Vereinigtes Königreich) deren Arbeit nun in einer Wanderausstellung zu sehen sein wird, erste Station Berlin.
DIVIA Diversity in Architecture
Ausstellung ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory
Fotos: Eleazar Augusto Cuadros Choque