Ein rosa Riesen-Erdäpfel inmitten von Kukuruz- und Getreidefeldern könnte man meinen…

“Warum ist etwas und nicht nichts’ hat Franz West die Skulptur benannt, die er explicit für den Aufstellungsort an der kreuzung zweier Feldwege konzipierte und die in mehrfacher Hinsicht Symbolwert besitzt. Zum einen begab sich West mit dieser Stahlskulptur zum ersten mal in seinem Schaffen in den Außenraum, die erstet KÖR-Skulptur West’s also, über die sich das Land Niederösterreich freuen kann, zum anderen markierte sie im Entstehungsjahr 1997 auch grundsätzlich eine neue Ära für die Kunst im öffentlichen Raum. Das neue Kunstförderungsgesetz aus dem Jahre 1996 bot weg von der reinen Kunst am Bau eine Vielfalt an Möglichkeiten, die Kunst unters Volk zu bringen, von der versenkten Autobahn bis zur expressiven Performance mit BürgerInnenbeteiligung.

Noch einen andern Aspekt der Kunst im öffentlichen Raum symboloisert West’s Objekt aufs Vortrefflichste, nämlich den Zahn der Zeit, der besonders an der Kunstwerken im Freien zu nagen pflegt und Jahrzehnte nach der Aufstellung die Fragen aufkommen lässt nach Neubewertung, Sanierung und Wiederaufstellung. Diese ist hier nach gründlicher Recherche und Restaurierung bestens gelungen. Gerade war Einweihung mit Blasmusik und West-WeggefährtInnen, und jetzt lohnt sich wieder der Abstecher ins Weinviertler Strohnsdorf …
BIGArt Symposion zur Archivierung der Kunst im öffentlichen Raum
Fotos: Joanna Pianka