Singvögel und Studenten. Beide treten in Scharen auf. Die einen gingen den oberitalienischen Vogelfängern ins Netz, die in ihrem in traditioneller Holzkonstruktion errichteten Turm, dem sogenannten Roccolo, inmitten einer natürlich gewachsenen Heckenarchitektur auf der Lauer liegen. Die anderen, die Studenten eben, gehen in dieser im Schweizer Bergell liegenden, zeitgenössischen Interpretation eines Roccolos ihren Studien nach und niemand geringerer als die ETH Zürich, hatte im Jahr 2006 das Schweizer Architekturbüro Miller&Maranta mit der Errichtung eines Wohnturms beauftragt. Ausgangspunkt für diesen Neubau im kleinen Ort Castasegna, direkt an der Grenze zu Italien gelegen, war die Villa Garbald, die sich im Jahr 1862 der Zollbeamte Agostino Garbald vom damals bereits europaweit berühmten Architekten Gottfried Semper erbauen hatte lassen. Renovierung und Erweiterung ebendieses Gebäudes war 2001 Gegenstand eines Wettbewerbes, den die Schweizer Miller&Maranta für sich entscheiden konnten. Bukolisches Landhaus und schroffer Wohnturm entwickeln eine reizvolle Wechselwirkung, die sich markant von den sattgrünen Kastanienwäldern der umliegenden Berghänge und den mit Stein gedeckten Bauernhäusern der Nachbarschaft abhebt …