KEX – die Kunsthalle Exnergasse, seit 35 Jahren künstlerischer Fixpunkt im Wiener WUK und darüber hinaus, öffnet im Jänner 2024 endlich wieder die frisch adaptierten Räumlichkeiten. Und das wird auch gebührend gefeiert:

Mit einem vielfältigen performativen Ausstellungsprojekt, das Vergangenes und Zukünftiges zusammenbringt und ungewöhnliche Entdeckungen bereithält.
Während Andreas Fogarasi den Ort mit gesammelten architektonischen Elementen portraitiert, aktivieren Andrea Gunnlaugsdóttir und Cæcilie Heldt Rønnow die Halle mit Körpern, Sound und Stimmen. Nicole Six & Paul Petritsch arrangieren die künstlerischen Positionen für eine Bildstrecke neu und Georgia Holz nimmt die noch unbekannte KEX-Sammlung unter die Lupe – auf manche Entdeckung, die hier ausgepackt wird, darf man gespannt sein. Dazu zählen auch die INSERTs der WUK-Kolleg_innen von KinderKultur, performing arts und Musik, die mit abwechslungsreich gestalteten Abenden die Eröffnungsausstellung ergänzen.

Täterätää! Hereinspaziert! Barrierefrei mit neuem Außenlift oder step by step über das frisch gemalte Stiegenhaus hinein in die KEX, wo der Holzboden nach frischem Öl duftet – die KEX-Räume sind endlich wieder up-to-date. Die Verbesserungen gehen aber über notwendige Sanierungen weit hinaus. Denn KEX macht richtig auf! Nicht nur die neuen Öffnungen nach Außen, auch mutige Durchbrüche nach Drinnen schaffen ein erweitertes Raumgefühl und frische Perspektiven, ein bauliches Bild das durchaus symbolisch gelten kann.

Denn seit mittlerweile 35 Jahren werden in der KEX utopische künstlerische Ausstellungen, Projekte, Diskurse und Kollaborationen ermöglicht und initiiert. So soll es auch zukünftig sein. Jetzt aber wird erstmal alles umgedreht. Im Büro wird gespielt, performt oder diniert während das KEX-Team in der Halle zwischen den Kunstwerken arbeitet. Beides zusammen dient als überlagerter Ausstellungsraum. Die neuen Räumlichkeiten werden angeeignet, aktiviert – von Körpern, Stimmen, Sound, Objekten; von Künstler_innen, Performer_innen, Besucher_innen und nicht zuletzt dem Team der KEX, das seit 2022 kollektiv arbeitet: Klaus Schafler, Christina Nägele und Elisa Bergmann.
„Was uns wichtig ist“ war der Gedankenrahmen für ihr erstes Ausstellungsprojekt zum Wiedereinzug. Das gilt thematisch, zeitlich, räumlich, geografisch in einem weiten Bogen, der bis zum Zukunftshof reicht, der KEX-Außenstelle am Stadtrand von Wien, die mit stadterweiternder agrikultureller Verankerung ein neues künstlerisches Arbeitsfeld von brennender Aktualität aufmacht. Das gilt aber auch analytisch wie zufällig: Liegengelassenes, Liebgewonnenes und Gesammeltes wird mit Neuem verknüpft.
KEX macht auf!
Eröffnung: 24. Jänner 2024, 18 Uhr mit Ausstellung, Chor, Fest und Musik

Seit 1981 werden in der KEX vielfältige künstlerische Projekte, Diskurse und Kollaborationen ermöglicht und initiiert. Mehr als zweitausend Künstler_innen, divers in Generation, Hintergrund und Ausdrucksform waren hier inmitten des WUK zu Gast. Nicht selten mit ihrem ersten öffentlichen Auftritt am Beginn einer größeren Karriere.
Eine jahrzehntelange Aufbauarbeit und Tradition, die das neue Team um Klaus Schafler, Christina Nägele und Elisa Bergmann seit 2022 fortführt. Sie haben die neue KEX als offene Plattform programmiert, die sich in einem regen institutionellen Wandel auf Fragestellungen und Rollen künstlerischer Arbeit einlässt. In der zusehends fragilen Welt will sich die KEX fortlaufend einmischen und weiterentwickeln – vor Ort, regional und international. Kooperationen und Kollaborationen mit multiplen Organisationen und Künstler_innen im Haus wie darüber hinaus öffnen und erweitern Handlungsfelder sowie Horizonte.
Vier themenspezifische Gruppenausstellungen, ausgewählt von einer hochkarätig besetzen Jury aus einem jährlichen Open Call für künstlerische Projekte, generieren nebst der jährlich konzipierten Eigenproduktion „Was uns wichtig ist“ das Programm der KEX. Hinzu kommt die Dependance am Zukunftshof am Stadtrand, wo im Rahmen der KEX Residenz, des Artist-in-Residence Programms spezifisch zu den Themen Stadterweiterung und Stadtlandwirtschaft gearbeitet und über künstlerische Arbeiten in die Innenstadt gespiegelt wird.
Die KEX hat eine Vorreiterrolle da wie dort, 1981 als sich die bildenden Künstler_innen einen Präsentationsraum innerhalb des WUK eroberten‚ 1985 als sie als erste den Namen ‚Kunsthalle Wien‘ trug, 1989 als sie zur Kunsthalle Exnergasse mutierte und schließlich 2024, wo sie als KEX neu durchstartet. Als ein Ort des Dazwischen, der das Beste aus den beiden Welten Off-Space und Institution miteinander vereint, hat sich die KEX sowohl in die Kunstöffentlichkeit der Stadt Wien unverzichtbar eingeschrieben als auch international einen Namen gemacht.
Abb. Nicole Six & Paul Petritsch, Wolfgang Thaler, Heribert Corn